Mit Unterstützung von
Musik von Legrenzi, Rosenmüller, & Buchner
mit der Ehrengastin Éva Borhi
In der Druckereihalle, Ackermannshof, Basel
Éva Borhi, Geige
Zora Janska, Geige
Charlotte Nachtsheim, Sopran
Mathilde Gomas, Viola da Gamba
Andreas Westermann, Cembalo
Andrew Burn, Dulzian
Nach dem Westfälischen Frieden begann das kulturelle Leben im Heiligen Römischen Reich wieder aufzublühen. In Musikerkreisen bedeutete dies einen Anstieg des Handels mit Musikhandschriften und -publikationen über große Entfernungen hinweg – insbesondere aus Italien. Vor allem die frühen Kammermusikausgaben von Giovanni Legrenzi (1626–1690) waren sehr beliebt und der Einfluss seiner Werke ist in der Musik zeitgenössischer deutscher Komponisten in ganz Süddeutschland und bis nach Hamburg im Norden deutlich zu erkennen.
Von 1625 bis 1627 war Philipp Friedrich Buchner (1615-1669) Chorsänger im Chor der Barfüsserkirche in Frankfurt am Main. Im Jahr 1634 wurde er dort Organist. Im Jahr 1637 wurde er Musiker bei Reichsfürst Stanisław Lubomirski und konvertierte während seines Aufenthalts in Polen zum Katholizismus. Im Jahr 1641 reiste er nach Italien und verbrachte einige Zeit in Venedig. Zwischen 1642 und 1644 wurden dort **zwei Sammlungen seiner Musik veröffentlicht**. 1648 wurde er Kapellmeister des Bischofs Johann Philipp von Schönborn in Würzburg und später in Mainz.
Das umfassende Werk 'Plectrum Musicum' ('Francofurti', 1662) zeigt eine große Vielfalt an Instrumentenkombinationen, die Buchner wahrscheinlich in Mainz zur Verfügung standen. Die 24 Sonaten erlauben **zwischen 2 und 5 Spielern** und erfordern eine Reihe verschiedener Kombinationen von Instrumenten, darunter Violine, Viola da braccio, Viola da Gamba, Fagotto, [& continuo]. Eine Besetzung, die den gedruckten Sammlungen aus der Mitte des 17. Jahrhunders ähnelt. So zum Beispiel **ähnlich der 'Sonate a due, e a tre, Op. 2 (Venedig, 1655) von Giovanni Legrenzi**. Obwohl Buchners Sammlung 6 Sonaten mehr enthält, folgen die ersten 18 Sonaten fast identisch der Instrumentation von Legrenzi.
Obwohl wenig über Buchners musikalisches Leben während seiner Amtszeit als Kapellmeister des Bischofs Schönborn bekannt ist, zeigen die Parallelen zwischen dem Plectrum Musicum und Legrenzis Sonate, dass Buchner auch nach seinem Weggang in den späten 1640er Jahren zumindest durch den Erwerb venezianischer Publikationen mit Venedig bzw. dem Italien des 17. Jahrhunderts verbunden blieb.